Stadt im Wandel
„Zauberkräuter“ und „Mauerblümchen“ wachsen am mittelalterlichen Hexenturm. Trotzdem hat das 700 Jahre alte, älteste Bauwerk Olpes den Namen nicht unbedingt von „Hexen“, die in ihm schmachteten. Vielleicht verwandelte der Volksmund die Hessen, die 1802 bis 1816 Olpe beherrschten, in Hexen.
Von den Hessen zeugt jedenfalls noch der Hessische Löwe als Wetterfahne auf dem noch bis 1850 als Küchen‐ oder Gefängnisturm bezeichneten Gemäuer. Seinen abgewandelten Namen trägt der Turm allerdings zurecht, denn hier wächst so manche Pflanze, deren Heilwirkung die weisen Frauen wohl kannten, die noch vor dreihundert Jahren auch in Olpe als Hexen verfolgt wurden.
In unserer Zeit werden die Mauer‐ und Saumpflanzen fast überall als „Unkräuter“ und „Schädlinge“ entfernt. Erst allmählich beginnen die Menschen, das lange verschüttete Wissen über die Heilkräuter wieder auszugraben.
Wer entdeckt den „Zaubergarten“ in den Mauerritzen und am Fuß der Stadtmauer?
Tipps für Kräuterfeen und Blumenliebhaber
Wer offenen Blickes durch Olpe spaziert, kann noch mehr Kräuteroasen entdecken. Dank der behutsamen und fachkundigen Pflege der städtischen Gärtner finden sich Wildkräuter an der Stadtmauer oder auch bunt gepflanzte Stauden‐ und Kräuterbeete an Plätzen und Parkanlagen – zum Beispiel gegenüber vom Hexenturm rund um das Mühlrad, das an die obere Stadtmühle (Kornmahlmühle) erinnert.Aber bitte nicht pflücken! Jede Apotheke bietet die Zauberkräfte abgepackt. Wohl bekomm‘s!